Interviews führen gehört auch zur Pressearbeit, denn manchmal interessiert sich ein Journalist doch genauer dafür was ihr zu sagen habt.
Vielen Menschen ist es unangenehm Interview zu geben- auf einmal hat man einen Blackout, die Gedanken sind wirr und zu allem Überfluss verhaspelt mensch sich noch dauernd beim Reden..Nur wenige Leute sind für Interview geboren.
Aber mensch kann sich auf Interviews vorbereiten, ein paar Tipps beachten und vor allem: üben!
Um euch bestmöglich vorzubereiten, hier mal unser gesammeltes Wissen auf einen Schlag ;)
Los geht’s
Prinzipiell können wir drei Arten von Interviews unterscheiden und uns dementsprechend vorbereiten.
1. Das verabredete Interview:
Ihr macht einen Interviewtermin aus oder ein/e Journalist*in verabredet sich mit euch zu einem Interview. Der klare Vorteil liegt hier darin, dass Rahmenbedingungen schon abgesprochen werden können; also: was ist das Thema, wo wird das Interview veröffentlicht, wie soll das ganze aussehen, wie ist der Draht zum/r Journalist*in usw.
2. Das voraussichtliche Interview:
Ihr habt für eure Aktion Presseeinladungen oder Pressemitteilungen versendet und wisst aber nicht genau ob Presse erscheinen wird – voraussichtlich aber schon, deshalb gilt auch hier: Vorbereitet sein, auch wenn ihr (noch) nicht genau wisst von welchem Medium der/die Journalist*in stammt und was gefragt werden wird – ob der/die Journalist*in eventuell sogar eher kritisch dem Thema gegenüber ist.
3.Das ungeplante Interview:
Nichts ahnend sitzt der Gruppenpressesprecher gerade beim Frühstück, da klingelt das Handy und ein/e Journalist*in möchte aufgrund aktueller Entwicklungen sofort ein kurzes Statement zum Thema …Zirkus. Völlige Überraschung…was nun?
Prinzipiell gilt bei allen drei Fällen: Vorbereitet sein ist alles! Gerade in Fall 1 und 2 nicht nur ein guter Rat sondern ein Muss. In Fall 3 gibt’s auch auch Möglichkeiten. Nacheinander sollen nur Tipps gegeben werden.
Arten von Interviewfragen
Auch bei den Arten der Interviewfragen kann mensch schon etwas klassifizieren und sich so gezielter vorbereiten – z. B. in Übungsinterviews die in der Gruppe geführt werden.
1. Fragen zum Thema:
Logischerweise wird mensch euch hauptsächlich Fragen zum Thema stellen – z. B. Zirkus. Überlegt euch zunächst selber, welche Fragen das sein könnten und wie ihr antworten würdet! Darunter fallen:
Fakten-Fragen: Also Fragen zu konkreten Fakten, z. B. „Was ist an der Tierhaltung in diesem Zirkus falsch?“. Hier müsst ihr bezüglich eures Themas natürlich sattelfest sein und euch vorher genau informiert, recherchiert und nachgedacht haben. Ein „äh… weil, das ist halt so.“ ist natürlich mehr als peinlich!
Forderungen/Ziele: Was sind eure Forderungen und Ziele? Hier solltet ihr unterscheiden zwischen primären und sekundären Zielen. Kurzfristiges Ziel ist z. B. „Boykott des Zirkusses“… dann folgt das langfristige Ziel „damit es bald keine quälerischen Tiershows in Zirkussen mehr gibt“. Formuliert eure Ziele kurz und prägnant! Holt nicht aus und erzählt umständlich etwas von der Veganisierung der Gesellschaft durch herrschaftskritische Revolution wenn nicht unbedingt nötig!
Gründe: Mensch wird euch nach Gründen für euren Einsatz zu diesem Thema fragen – warum protestiert ihr gegen den Zirkus? Auch hier können die Hauptfakten noch einmal kurz wiederholt werden „Tierquälerische Haltung“ usw. – ihr könnt hier auch gut ein lebensnahes Beispiel einbringen wie „Stellen Sie sich vor, Sie müssten so leben….“. Das kommt an und macht eure Gründe nachvollziehbar.
Reaktionen: Gerne wird auch gefragt wie eure Aktion bei den Menschen ankommt. Hier ist wichtig: Völlig egal ob am Infostand tote Hose herrscht oder ihr von wütenden Gegnern halb umgerannt werdet: Betont immer wie gut ihr ankommt, wie sehr sich die Leute über euer Engagement freuen und wie viele Solidaritätsbekundungen ihr bekommt! Auch der Mensch ist in gewisser Hinsicht ein Herdentier: wenn jeder euch gut findet, dann auch der Zuschauer/Leser/Zuhörer. Also vermittelt, dass jeder euch gut findet!
2. Fragen zur Gruppe:
Es ist immer wichtig, dem anonymen Protestlern ein Gesicht zu verleihen, deswegen werden gerne Fragen zur Gruppe gestellt – „Wer seit ihr, wie kann man mitmachen, warum macht ihr das, was macht ihr überhaupt sonst so…“. Versucht auch auf solche Fragen schon im Voraus Antworten zu finden, die auch mit der Gruppe abgesprochen sind. Im wesentlichen wird euch hier euer Selbstverständnis helfen, wo all diese Fragen schon abgeklärt sind.
3. Meinungen & Glatteisfragen:
Fragen zu eurer Meinung können positiv gemeint sein, können einen aber auch ganz schön aufs Glatteis führen! So etwa wie „Glaubt ihr alle Zirkustiere werden misshandelt?“, „Denkt ihr, ihr könnt echt etwas bewegen?“, oder „Wie steht ihr zu Sachbeschädigungen?“ klingen möglicherweise erstmal harmlos, können aber schön nach hinten losgehen wenn mensch unüberlegt antwortet! Stellt euch besonders hier selber auf die Probe indem ihr kritische Interviews übt!
Fall 1: Das verabredete Interview
Vorbereitung
Bei Anfragen für ein Interview ist eine ernsthafte Vorbereitung des Interviewten sehr wichtig!. Damit kann mensch am besten sicherstellen, dass menscj das Wesentliche in den richtigen Worten der Öffentlichkeit mitteilen kann. Bei jedem journalistischen Interview müssen Fragende und Befragte die Spielregeln vorher abmachen. Dies ist insbesondere bei schwierigeren Themen äußerst wichtig und hilft mit, Frustrierte auf beiden Seiten zu vermeiden.
Bei elektronischen Medien – also Radio und TV – stehen noch viel stärker Personen und ihre Geschichten, Charakteren, Persönlichkeiten und die damit verbundene, nonverbale Kommunikation (Gestik, Sympathie, Symbolik, etc.) im Zentrum des Interesses.
Thema klären
Was ist das Thema des Interviews? Was möchte der/die Journalist*in hören? Bedenkt auch die für die Gruppe «schwierigen und unangenehmen Fragen» zum Thema [„Wie steht ihr zu Sachbeschädigungen…“] Natürlich könnt ihr auch vorab um die Fragen oder einige exemplarische Fragen bitten. Inhalte und Themen sind im Voraus abzumachen, grenzt den Bereich im Vorgespräch möglichst genau ab. Deklariert gegebenenfalls Themen, über die ihr nicht sprechen wollt im Voraus.
Wahl des Intervieworts und der Interviewart
Um was für ein Interview soll es sich handeln? Ein persönliches Treffen (vor allem für TV und Radio), ein Telefoninterview, ein E-Mail-Interview oder vielleicht sogar ein Chatinterview via ICQ, Skype oder MSN? Fragt den/die Journalistin was am liebsten wäre, denn gerade bei Interviews für Zeitungen sind die Journalist*innen froh, wenn sie das ganze über Mail abhandeln können anstatt noch irgendwo hinzudüsen und alles mitzuschreiben.
Für Interviewtreffen: Sucht Interviews an Orten aus, wo ihr euch wohl fühlt. Achtet bei Fernsehinterviews auf die Standortwahl und auf Symbolik:
¬ Nicht mit dem Rücken zur Wand stehen
¬ Nicht in eine Ecke gedrückt sprechen
¬ Oft ist draußen besser, auch wegen lästigen Beleuchtungslampen in den Innenräumen (aber: Achtet auf den Hintergrund)
Schneiden, Gegenhören und Autorisierung
Interviews dürfen von der Redaktion bearbeitet und gekürzt werden (schneiden). Dabei dürfen die Hauptaussagen durch die Redaktion jedoch nicht entstellt werden. Ihr könnt darum bitten bei zusammengeschnittenen Interviews das Endprodukt nochmals hören oder sehen zu können und damit die Ausstrahlung autorisieren zu können. Bei Liveaufnahmen ist das natürlich nicht möglich.
Fraglich auch, ob das so gut ankommt wenn eine kleine Aktivist*innengruppe einen Riesenaufstand wegen eines 5-Sekundenbeitrags macht – vonwegen: Vorab hören und absegnen…
Bei sehr kritischen Themen oder Reportagen kann das aber nützlich sein.
Rückzug des Interviews
Als Interviewte hat mensch die Möglichkeit, ein Interview in einer für die Medien angemessenen Frist noch zurückzuziehen, sofern dies vorher so vereinbart wurde.
Soviel zur formalen Vorbereitung…
Soviel zur formalen Vorbereitung, die möglich ist, wenn das Interview verabredet wurde –
nun zu den inhaltlichen Vorbereitungen… da diese für alle Interviews gleich ausfällt, wird dieser Absatz mir dem „voraussichtlichen Interview“ zusammengefasst.
2. Das voraussichtliche Interview- inhaltliche Vorbereitung
Ob beim fest eingeplanten oder voraussichtlich stattfindenden Interview, inhaltliche Vorbereitung gehört in beiden Fällen dazu ;)
Also los geht’s:
Zielpublikum
Überleg, welche Menschen deinen Beitrag später hören/lesen/sehen werden – Wie sind sie drauf, wie viel Ahnung haben sie vom Thema, wie kann mensch ihr Vertrauen gewinnen? Es gibt den Tipp:
„Stellen Sie sich als Zielpublikum bei Radio und Fernsehen Menschen mit dem Wissensstand eines 12¬jährigen vor. Ziel ist es, bei mindestens 50% der Zuhörenden Vertrauen zu schaffen. Überlegen Sie sich, was die Zuhörer interessieren könnte, mit welchen Aussagen Sie den Zuhörern einen Nutzen generieren können. Erzählen Sie Geschichten.“ Traurig aber wahr ;)
Kontext
In welchem Kontext ist das Interview geplant? Werden Gegenthesen vertreten, gibt es ein Streitgespräch, mit wem? Oder ist es «nur» zur allgemeinen Information und Stellungnahme? Sollst du Hintergründe erläutern oder nur ein kurzes Statement raushauen?
Botschaft
Dies ist wohl eine der wichtigsten Fragen bei der Vorbereitung: Welches ist Ihre Hauptbotschaft oder welches deine 3 Hauptbotschaften? Formuliere deine Hauptbotschaft in ein bis zwei einfachen Sätzen. Diese Sätze gilt es später unterzubringen! Hauptbotschaften können sein:
1) Tierhaltung im Zirkus ist immer quälerisch, weil Tiere ihren natürlichen Bedürfnissen nicht nachgehen können
2) Jeder Besuch im Zirkus unterstützt diese Tierquälerei
3) Boykottiert den Zirkus deshalb
Appell
Formuliere dir einen Appell den du am Ende ganz klar und deutlich unterbringst, z. B. „Geht nicht in den Zirkus!!“
Fakten
Es muss wohl kaum noch erwähnt werden, dass es für die inhaltliche Vorbereitung unabdinglich ist, die eigenen Fakten genau zu kennen!!
Üben, Üben, Üben!
Oben haben wir ja schon eine Reihe von Fragearten aufgeführt. Übt solche Fragen und Interviews in der Gruppe bis zum Abwinken! So kann nichts mehr schief gehen!
Optik
Die Optik spielt natürlich gerade bei TV-Interviews eine Rolle… überleg dir also genau was du anziehen möchtest – etwas neutrales oder vielleicht ein T-Shirt mit aufgedruckter Message, Vereinslogo oder Internetadresse?
Wichtig ist bei jeder Art von Interview, dass du dich wohl fühlst… wenn du mitten im Gespräch Panik bekommst, dass deine Haare fettig sind, du Mundgeruch haben könntest oder du vergessen hast den Bauch einzuziehen, macht sich das nicht gut und du wir(k)st unsicher!
Soviel zur inhaltlichen Vorbereitung…
Nun hast du dich inhaltlich vorbereitet und kennst deine Fakten….na dann auf zum letzten Schritt: dem Interview an sich!….Aber halt, was, wenn du gar keine Zeit hattest dich irgendwie vorzubereiten, weil plötzlich…
3. Das ungeplante Interview
..ins Haus steht?
Wenn plötzlich ein/e Journalist*in am Telefon ist um dich als Sprecher der Tierrechtsinitiative X zum Thema „Zirkus“ zu interviewen und du plötzlich total nervös bist und gar nicht recht weißt, was du sagen sollst; frag den/die Journalist*in freundlich, ob es möglich sei in ein paar Minuten zurück-/wieder anzurufen (z. B. weil du gerade noch in einem Meeting bist) oder die Fragen per E-Mail zu senden und sichere zu, dass du alles sofort beantwortest und zurücksendest – frag nach dem Redaktionsschluss und versichere dich, dass das für den/die Journalist*in okay ist – falls die Zeit drängt muss das Interview doch am Telefon geführt werden – Mit dem E-Mail-Interview verschaffst du dir etwas Zeit und kannst deinen Gedanken ordnen und strukturiert antworten.
Eine weitere Möglichkeit neben Telefon- und E-Mail-Interviews stellen Interviews über Chatprogramm wie Skye, ICQ, MSN usw. da. Du kannst den/die Journalistin natürlich fragen, ob ihm/ihr das lieber wäre. Auch hier hast du den Vorteil schriftlich antworten zu können und das lässt dir einige Sekunden mehr Zeit deine Antworten zu überdenken und ggf. zu korrigieren. Außerdem kannst du so dem/der Interviewerin ggf. auch weiterführende Links und Infos zusenden
In jedem Fall aber solltest du 10 Minuten Zeit bekommen um dich vorzubereiten – z. B. indem du bittest, in einigen Minuten zurückrufen zu können. Überlege dir schnell die Punkte, die für die inhaltliche Vorbereitung wichtig sind, also
- Was will die JournalistIn/ das Zielpublikum von dir?
- Was ist deine Botschaft?
- Einige Fakten/Argumente?
- Was ist dein Appell?
Endlich…das Interview!
Vor dem Interview erstmal kräftig durchzuatmen und natürlich während des Interviews auf keinen Fall die Luft anhalten – richtige Atmung ist hier besonders wichtig.
Notizen kann mensch sich natürlich vorher machen – aber auf keinen fall beim Interview vom Zettel ablesen. Sprich frei! Das ist besonders wichtig, damit das Interview natürlich wirkt.
Ablauf:
Vorher: Den/die Journalist*in begrüßen, freundlich sein, und kurz schwatzen um die Situation abzuchecken: Name, welches Medium vertritt er/die, für welchen Beitrag wird das Interview geführt – während dieser paar kurzen Sätze merkt ihr schon recht schnell ob der/die Journalistin euch freundlich gesonnen ist…
Dann: Fragen beantworten!
Danach: Freundlich für das Interview bedanken und nach dem Erscheinungsdatum/Zeit fragen, evtl. könnt ihr den/die Journalistin um eine Visitenkarte/Kontaktdaten bitten für eventuelle Rückfragen, auf jeden Fall aber für euren Presseverteiler!
Tipps für das Interview !
Sprache
Da mensch bei elektronischen Medien von einem Zielpublikum mit dem Wissensstand eines 12¬jährigen ausgehen muss, ist die Sprache einfach und persönlich zu wählen. Redet notfalls wie zu Hause am Küchentisch, erzählt anhand von klaren Beispielen und setzt gezielt Fakten ein.
Botschaft
Platziert eure Botschaft gleich im ersten Statement, ob direkt gefragt wird oder nicht. Die Botschaft muss in zwei bis maximal drei kurzen Sätzen formulier werden können und möglichst eingepackt in eine Geschichte (Story Tel¬ling).
Tabu: Ja/Nein-Antworten
Kommt den Journalisten*innen entgegen und vermeidet Extreme bei der Beantwortung der Fragen. Lasst den Journalisten nicht mit einsilbigen Antworten verhungern sondern erzählt aus eigenem Antrieb. Spreche in ganzen Sätzen – nur „Ja“ oder „Nein“ reicht nicht.
Tabu: Ausschweifen
Bleibt beim Thema und werdet nicht ausschweifend – gebt dem Interviewer Gelegenheit, weitere Fragen zu stellen. Vermeidet auch lange Schachtelsätze. Besser ist es, einfache Sätze zu bilden. Das wird euch auch der Hörer/Leser danken und die Botschaft leichter verstehen.
Angemessene Kleidung
Achtet bei einem Fernsehinterview auf euer Äußeres – denn auch mit Spruch-Shirts kann mensch Messages senden!
Allgemeingültiges Tipps für´s TV-Interview:
- weisse Kleidung, weisses Hemd wirkt ungünstig
- knallrote Farben sind ungünstig (bordeaux¬rot ist ok)
- Starke Muster auf der Kleidung irritieren
- Kein Glitzerschmuck oder Siegelringe
Sei du selbst
Das fällt vielen nicht leicht – schließlich hat nicht jeder ein super Selbstvertrauen und es fallen einem spontan sicher einige Dinge ein, die mensch an sich selber nicht toll findet ABER vergiss das! Versuche keine Rolle zu spielen, sondern möglichst natürlich und dir selber treu zu sein. Fühlen Sie sich gut – auch mit eventuellem Sprachfehler oder anderen Unsicherheiten!
Versuch vielmehr deine Aussagen mit einer natürlichen Lebendigkeit zu schildern und hab keine Scheu, euren Standpunkt zu vertreten.
Fachwissen
Ihr müsst fachlich sattelfest sein!
Emotionale Noten
Benutzt persönliche emotionale Ausdrücke wie «Es hat mir gefallen…», «Ich bedaure, dass…», „Ich war bestürzt, dass…“, „Als ich gesehen habe war ich entsetzt, dass…“. Zeigt persönliches Engagement, Betroffenheit. Anteilnahme und Gefühle – ohne dabei vollkommen übertrieben zu wirken oder zu jammern.
Botschaft in einfacher Sprache
Bringt die Hauptbotschaft in 2 ¬ 3 einfachen Sätzen. Beschränkt euch auf maximal 3 Teilaspekte. Vermeidet es Daten und Zahlen runterzurattern!
Wiederholungen
Wiederholen Sie bereits ausgesprochene Botschaften. Sagen Sie das Wichtige zwei¬ bis dreimal.
Gestik und Mimik
Die nonverbale Sprache hat beim Fernsehen große Wirkung. Achtet auf natürliche Gestik und Mimik. Hände ¬ statt vorne verschränkt oder in der Hosentasche ¬ locker hinter dem Rücken halten. Steht mit beiden Beinen «gut geerdet» und ruhig auf dem Boden ohne zu zappeln o. Ä., was natürlich ganz schlimm kommt, immer wenn interviewte Leute sich nervös an der Nase, Mund oder Ohren rumspielen!
Konkret
Redet von konkreten Beispielen statt von abstrakten Theorien oder riesigen Zahlen!
Tabus…
Absolut verboten sind sich schlecht rechtfertigen, sich verteidigen, jammern, offensichtlich moralisieren, aggressives Auftreten, Diffamierungen und Beleidigungen aussprechen, Unwahrheiten erzählen.
Mut zum Abbruch
Habt Mut zum Abbruch, wenn sich der/die Journalist*in gar nicht an Abmachungen hält,euch lächerlich macht oder Ähnliches! Auch während Live¬Aufnahmen! Ihr habt mehr Macht, als ihr denkt- ihr müsst euch nicht alles gefallen lassen!
Kritische Fragen
Verstärkt kritische Fragen nicht mit Floskeln wie «Nein, …… machen wir nicht … », sondern geht direkt in die Offensive mit der eigenen zurechtgelegten Botschaft.
In Ruhe antworten
Nehmt euch auch unter Druck und Live-Aufnahmen genug Zeit um inne zu halten und zu überlegen.
Üben, üben, üben
Übt nach Möglichkeit ein bevorstehendes Interview ohne Ende! Am besten ist es sogar, mensch nimmt sich beim Übungsinterview einmal selber auf und sieht sich das Video danach an – mensch ist oft völlig überrascht wie mensch rüber kommt und was mensch anders machen könnte!
Checkliste Interview
- Bereite dich vor! Das kann eine Vorbereitung auf ein reales Interview sein oder ein fiktives zukünftiges Interview
- Stimmt das Thema mit dem Journalist*innen klar – und die Antworten mit der Gruppe deutlich ab!
- In dem Thema solltest du dich wirklich auskennen!
- Verhalte dich vor der Kamera oder dem Mikro so natürlich wie möglich
- Übt vorab ein solches Interview mit Video
- Stellt eine Liste der möglichen Interviewthemen/-Fragen zusammen
- Bedenke deine Körpersprache! Wichtig ist es, authentisch zu wirken.
- Sprich immer deutlich und in Ruhe.
- Ob bei einer Foto- oder Film-Kamera – schau bitte immer direkt in die Kamera!
- Versuch dich jeder Art von Interview zu stellen. Ob großer Rahmen oder eher kleiner. Wichtig ist, dass ihr Botschaften mit dem Interview vermittelt
- Wie bei aller Arbeit in der Öffentlichkeit: Ehrlichkeit spielt die grundlegende Rolle… und die beste Lüge geht immer ganz knapp an der Wahrheit vorbei ;) Ihr müsste aber natürlich nicht auf alles antworten!!!
- Erfasst die Informationswünsche des/r Journalist*in möglichst genau. Hört also den Fragen genau zu.
- Baut eine gute Beziehung zum/r Journalisten*in auf.