Ich glaube nichts macht einen so euphorisch und stark wie Verliebtheit, nichts so sicher und friedlich wie tief empfundene Liebe und nicht zerstört einen so sehr wie Zurückweisung, wenn man liebt. Aber ist dieses medial vermittelte Ideal DER romantischen Liebe, der Bis-ans-Ende-ihrer-Tage-Harmonie, der totalen Hingabe und Leidenschaft überhaupt ein Bild, dem die Realität gerecht wird – und wenn nicht, strengen wir uns nur nicht genug an? Haben wir noch nicht den richtigen Menschen gefunden? Hat der richtige Mensch uns noch nicht gefunden? Müssen wir ewig suchen, investieren, enttäuscht abbrechen und neu suchen, wenn wir das Ideal unserer Phantasie nicht 1:1 erreichen?
„„Der Mythos der romantischen Liebe ist eine schlimme Lüge“, schreibt der amerikanische Psychiater M. Scott Peck, „als Psychiater tut es mir im Herzen weh, fast täglich sehen zu müssen, welche Verwirrung und welches Leid dieser Mythos anrichtet.“ Viele Patienten, so Peck, werden mit der Enttäuschung, dass es die große Liebe aus den Hollywoodfilmen in ihrem Leben nicht gibt, einfach nicht fertig: „Millionen von Menschen verschwenden ungeheure Mengen an Energie mit dem verzweifelten und vergeblichen Versuch, die Realität ihres Lebens mit dem unrealistischen Mythos Liebe in Einklang zu bringen.““ – was denkt ihr dazu? | Mono
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