„Deutschland 2015. Flüchtlingsheime brennen. Asylunterkünfte werden angegriffen. Tätliche Übergriffe auf Personen häufen sich. Im vergangenen Jahr gab es mindestens 68 Übergriffe auf Flüchtlingsheime, davon waren 33 Brandanschläge. 55 körperliche Übergriffe sind registriert, 253 ausländerfeindliche und hetzerische Demonstrationen gab es. Angemeldet in über 100 Fällen von NPD-Mitgliedern. Darauf kommen wir im Verlauf dieses Artikels noch zurück.
Fassungslosigkeit macht sich breit. Ja, wirklich? Oder ist es nicht mindestens auch ein hohes Maß an Verfassungslosigkeit? Eine solche Häufung rechtskrimineller Aktivitäten kommt nicht einfach so, plötzlich mal eben, daher. Dazu brauchts ein Klima. Dazu brauchts Unterstützer, dazu brauchts das Gefühl der Täter sich im Zweifelsfall als ausführende Organe einer großen, inaktiven schweigenden Masse zu fühlen. Der in Deutschland seit jeher vorhandene latente Rassismus und einhergehende Fremdenfeindlichkeit sind das Eine. Hinzu kommt aber, ersichtlich an den erschreckenden Erkenntnissen aus dem NSU-Prozess und den damit zusammenhängenden ungeheuerlichen Informationen über eine nicht fassbare Kumpanei von Diensten, Polizei, Ermittlern und Behörden mit dem rechten Sumpf. Über Jahrzehnte wurde mit staatlichen Mitteln sanktioniert, finanziert und sogar mitorganisiert, was nun als Bewegung auf verschiedenen Ebenen hervorgekrochen kommt. Ganz vorne, wie immer mit dabei die Parteigänger der NPD. Darauf kommen wir im Verlaufe dieses Artikels noch zurück.“
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